Der Strand

Cadeon fuhr wohl gerne schnell. Mila fragte sich wie er wohl fuhr, wenn er alleine war, und auf niemanden Rücksicht nehmen musste, der im Auto saß, eines konnte sie jedoch ganz sicher sagen. Langsam fuhr er nicht, denn sonst hätte er sich nicht diese Autos gekauft. Keiner, der nach dem Gesetz fuhr, hatte so ein Auto. Mila mochte schnelle Autos, sie machten einen Mann nur noch attraktiver, und Cadeon sah ohnehin schon gut aus, heiß um genau zu sein.
Wieder hielt er ihr die Tür auf, und benahm sich ganz Gentleman-like. Ohne irgendetwas zu sagen sah Mila seiner Schwester kurz nach, folgte jedoch dann auch schon ihr und Cadeon auf den Strand. Hier war es noch um einiges wärmer als es in der Stadt schon war, auch wenn hier eine sanfte Meeresbrise wehte, schnell war sie bis auf den Bikini ausgezogen, und ihre Hose und das T-Shirt landeten neben ihr im Sand. Sie wandte ihren Blick von Limara zu Cadeon und sah diesen grinsend an, biss sich etwas auf die Unterlippe und ließ sich neben ihn in den Sand sinken, da er jedoch so perfekt dasaß, drehte sie sich innerhalb nur weniger Sekunden um, und saß auf seinem Schoß, mit dem Gesicht zu ihm.
"Du kommst doch mit schwimmen, oder?" fragte sie, legte den Kopf schief und sah ihn grinsend an. Sie hielt die ganzen Gedanken nicht mehr aus, und versuchte sie erst abzuschütteln, merkte jedoch das ihr dieser Mann vollkommen den Kopf verdreht hatte und ging in die Offensive. Ohne lange darüber nachzudenken beugte sie sich zu ihm vor, und küsste ihn innig.

Sie konnte ihre Gedanken nicht wirklich mehr kontrollieren, und ihre Fantasien spielte nun vollkommen verrückt. Nicht etwa jugenfreie Fantasien, sondern diese in denen sie sich vorstellte Sex mit ihm zu haben, sein Gewicht auf sich zu spüren, und sich ins Laken zu krallen.
Als er den Kuss erwiderte, machte ihr Herz einen Freudensprung. Sie hatte es also nicht irgendwie verspielt. Der Kuss erinnerte sie an das erste Treffen mit ihm, es schien als war er wie ausgewechselt.
Langsam löste sich Mila von ihm, und sah ihn grinsend an, strich ihm etwas über die Brust und kam seinem Ohr ganz nahe. "Du schläfst heute Nacht nicht am Sofa", flüsterte sie ihm leise zu, und stand schließlich auch schon wieder auf.
Sie ging zum Wasser, drehte sich noch einmal kurz um und sah Cadeon lächelnd an, lief dann jedoch zu Limara zum Wasser und sprang zu ihr hinein. Ihre Gedanken jedoch drehten sich gerade nur um den Kuss, und ihre Fantasien.

Sie spürte die elektrische Spannung die in der Luft lag, und konnte nicht anders als zu grinsen. Sie musste es also nicht bereuhen. Und wenn Cadeon meinte heute Nacht doch auf dem Sofa schlafen zu müssen, nur weil er versprochen hatte nichts zu tun, würde sie ihn schon irgendwie davon überzeugen das er mit ihr das Bett teilte.
Mila schwamm etwas im Salzwasser herum, und sah dann kurz in den Himmel, lächelte und sah zu Limara. Am Strand sah sie Cad der mit jemanden redete den er wohl zu kennen schien.
Als Cadeon dann jedoch auch im Wasser war, und Limara auf seinen Schultern hatte musste auch sie lachen. Es war entspannend einfach nur am Strand zu sein, und nichts außer Spaß zu haben.
Mila tauchte, und schwamm etwas herum, tauchte nach einer Weile wieder auf und sah Limara, sowie auch Cadeon lachend an und strich sich die Haare etwas zurück.

Limara landete im Wasser, wurde nach nur wenigen Sekunden wieder hochgezogen, und sagte sie würde wieder rausgehen, da ihr kalt wurde. Auch Mila sah dem Mädchen kurz nach, sah dann jedoch wieder zu Cadeon der tauchte und verschwunden war. Sie spürte etwas an ihrem Knöchel, und sah nach unten, sah jedoch nichts und erschrak leicht als sie Cad hinter sich spürte, dieser flüsterte ihr leise zu das sie eine wunderschöne Frau war. Sie lächelte, wandte ihren Kopf zu ihm und sah ihn an.
"Danke", sie nahm das Kompliment gerne an, auch wenn ihr noch niemand so direkt gesagt hatte das sie eine wunderschöne Frau war.
Mila drehte sich um, sah den dunkelhaarigen an und tauchte wieder unter, dieses Mal jedoch tauchte sie etwas weiter nach unten, schwamm etwas umher, und bewegte sich dann wieder in Richtung der Wasseroberfläche, sie tauchte genau vor Cad auf und strahlte ihn schließlich an.
"Du siehst aber auch nicht schlecht aus", fügte Mila noch hinzu, und strich ihm etwas über die Wange.

Einige Zeit schwamm die junge Frau noch weiter im Wasser, bis sie sich ebenfalls entschloss aus dem Wasser zu gehen, und die Warme Sonne auf ihrer Haut zu genießen. Sie lief aus dem Wasser, durch den Sand und sah dann Cad und Limara, die unter dem Sonnenschirm lagen und ein kleiner Ventilator kühle Luft in Limaras Gesicht bließ. 
"Geht es ihr nicht gut?" war alles was Mila fragte, und ließ sich ebenfalls neben den beiden in den Sand sinken, sie saß jedoch in der Sonne, sammelte ihre Haare und warf sie etwas über die Schulter. Ihr Blick wanderte etwas über den Strand, und sie musterte die Gegend als wäre sie auf der Suche nach etwas, oder jemanden. 
Ganz mulmig war ihr nicht bei dem Gedanken das sie nun am Strand war, wo sie eigentlich mit Stefan hier sein wollte, bevor dieser ausgerastet war. Schnell schüttelte sie jegliche Gedanken an ihn ab, und sah wieder zu Limara und Cadeon, lächelte beide etwas und und ließ sich schließlich nach hinten in auf den Rücken fallen.

Sie musste immer im Schatten sein, sonst würde sie einen Kreislaufzusammenbruch bekommen? Mila sah Cadeon etwas besorgt an, wandte ihren Blick dann jedoch zu Limara und lächelte diese aufmunternd an. 
"Der Tag wird kapput, wenn du ins Krankenhaus musst, aber doch nicht wenn man etwas früher wieder zurück nachhause muss", sagte Mila zu ihr, und stützte sich etwas auf die Unterarme, setzte sich schließlich wieder auf und sah zu Limara.
"Wenn es dir schlechter geht, sagst du etwas, und dann fahren wir zurück, okay?" Mila lächelte weiter etwas, und sah noch einmal zum Meer, die sanften Wellen die ans Ufer schwabten, und einige Muscheln mit sich trugen, waren einer ihrer Lieblingsorte.
Die junge Frau sah wieder zu Cadeon, und lächelte auch diesen an. "Also von mir aus können wir noch hier bleiben, solange es ihr gut geht, und sie ihren Spaß hat." Mila hatte immer hin auch ihren Spaß hier. Sie konnte sich entspannen, ihre Gedanken beiseite schieben und einfach nur die Sonne auf ihrer leicht gebräunten Haut genießen. Was wollte man mehr?

Mila betrachtete das ganze einfach nur für einige Momente, und sah dann Cad zu, wie sich dieser ans Wasser setzte, und Steine warf. Wie ein kleines Kind, das nicht wusste was es tun sollte. Die junge Frau strich dem Mädchen die Haare aus dem Gesicht, und stand dann ebenfalls auf, ging zu Cadeon und umarmte ihn von hinten.
"Das wird schon wieder", war alles was sie sagte, und ihm einen Kuss auf die Wange gab. Sie würde ihm so gerne helfen, wusste jedoch nicht wirklich was los war, oder ob soetwas oft vorkam, so wie es sich jedoch anhörte kam es wirklich oft vor. War sie denn krank, oder etwas?
Mila ließ den jungen Mann los, und setzte sich neben ihn in den Sand, sah ihn aufmunternd lächelnd an, wandte ihren Blick jedoch dann wieder dem Meer zu. Er schien sich wirklich Sorgen zu machen, doch eigentlich wollte sie nicht wirklich fragen was los war. Sie wusste nicht wie er reagieren würde, würde ihm jedoch nichts vorwerfen, wenn er nicht darüber sprechen wollte.
"Ist sie krank?" fragte Mila schließlich doch, und sah Cadeon etwas besorgt an.

So gerne hätte sie etwas getan um ihn all seine Sorgen vergessen zu lassen, wenigstens für einen Augenblick sollte er sich nicht so große Sorgen um seine Schwester machen. Sie hätte wirklich alles getan um ihn seine Sorgen vergessen zu lassen, wenn auch nicht für lange Zeit.
Als Cad dann sagte das Limara eine Nierenerkrankung hatte, fiel der Blick der dunkelhaarigen auf das Mädchen, das schlief, wandte jedoch ihren Blick dann wieder Cad zu, und sah diesen an. Sie sah an seinem Gesicht das er sich große Sorgen machte, und in seinen Gedanken wirklich alles mögliche durchdachte um seine Schwester vielleicht zu retten. Mila griff nach seiner Hand, gab ihm einen Kuss auf den Handrücken und strich ihm etwas über die Wange. "Wenn es dir hilft können wir gemeinsam auf die Testergebnisse warten", schlug sie vor, und sah dann noch einmal zu Limara die im Schatten dalag und schlief wie ein kleiner Engel. Alleine der Gedanke daran das sie vielleicht in nur wenigen Jahren sterben würde ließ sie ebenfalls traurig stimmen. Auch wenn sie die beiden noch nicht lange kannte, waren ihr beide schon so sehr ans Herz gewachsen.
"Sie ist ein starkes Mädchen, und wenn ein Spender gefunden wurde, und alle Tests passen, gibt es nur noch ein Risiko zu bewältigen. Ich bin mir sicher das sie ein langes Leben führen wird". Mila sprach dem jungen Mann Mut zu, und blickte dann wieder zu den Wellen die sanft gegen den Strand platschten. Das Rauschen des Meeres hatte immer eine beruhigende Wirkung auf sie gehabt.

Mila verstand einfach nicht wieso es Kinder gab, die krank waren. Hätte sie irgendwie die Möglichkeit all den Kindern ein Leben zu ermöglichen, in dem sie nicht krank waren, würde sie auch gerne all die Krankheiten auf sich nehmen, um all den Kindern, all den Familien ein glückliches Leben zu ermöglichen. Sie würde wirklich alles tun, damit es anderen besser erging, damit es anderen gut ging, sie glücklich waren.
Sie spürte das Cadeon sich Gedanken und große Sorgen machte, das er wirklich hoffte das alles gut ging. Sie merkte, das der junge Mann seine Schwester so sehr liebte, das er alles tun würde damit sie wieder gesund würde. Limara rief nach ihrem Bruder, und dieser war innerhalb nur weniger Sekunden auch schon neben ihr, und strich ihr behutsam über den Kopf. Mila wandte ihren Kopf zu den beiden, und stand auf als sie bemerkte das Cadeon Limara wohl nachhause brachte.
Sie folgte ihnen, griff ihre Klamotten schnell und zog sich einfach das T-Shirt drüber, jedoch setzte sich Mila nicht vorne auf den Beifahrersitz, sondern hinten neben Limara und sah diese besorgt an. Sie strich ihr die Haare aus dem Gesicht, und sah sie weiter an, blickte kurz zu Cadeon, dann jedoch wieder zu Limara die neben ihr saß.